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Warum Bodywork, Körperarbeit oder Körpertherapie heutzutage immer wichtiger wird

Bodywork! Körperarbeit! Körpertherapie! Das ist doch alles dasselbe, oder?!

Das dachte ich am Anfang meiner Recherche auch und wurde eines Besseren belehrt. Die Suche online half nur teilweise, denn anstatt einer tatsächlichen Begriffserklärung, fand ich nur verschiedene Angebote zum jeweiligen Begriff. Da ich jedoch unbedingt für mich klare Erklärungen finden wollte, gab ich nicht auf. Und siehe da - je tiefer ich in die Materie tauchte desto feiner wurden die Nuancen der einzelnen Begriffe. Hier findest Du meine persönlichen Definitionen.


Bei der Suche nach dem Begriff Bodywork auf Google habe ich folgende Erklärung im Collins Wörterbuch gefunden:


any form of therapy in which parts of the body are manipulated, such as massage

Da ich selbst Körperarbeit und Körpertherapien verschiedener Art in meiner Praxisarbeit anbiete, kam diese Auslegung meiner Suche am nächsten.


Frei übersetzt bedeutet Bodywork demnach:

jede Form der Therapie, bei der Teile des Körpers beeinflusst werden, wie z. B. durch Massage


Mir scheint, dass aktuell jeder, der in irgendeiner Form mit Arbeiten oder Bewegungen oder Veränderungen am Körper zugange ist, dieses neue Wort Bodywork für sich beansprucht und neu zu definieren versucht. Ein Definitionsmix, der mir absolut nicht zusagte. Deswegen habe ich mich von sämtlichen bereits vorhandenen Begriffserklärungen gelöst und mich gefragt, was denn Bodywork für mich persönlich ist. Zunächst einmal ist Bodywork für mich dasselbe wie Körperarbeit. Das deutsche Wort Körperarbeit klingt lediglich weniger elegant, weswegen es gerne durch die englische Bezeichnung Bodywork ersetzt wird.


Als Bodywork oder Körperarbeit bezeichne ich ganz allgemein die Arbeit mit dem menschlichen Körper. Dabei spielt es in meiner eigenen Definition keine Rolle, ob der Mensch die Arbeit am Körper selbst ausführt und aktiv am eigenen Körper arbeitet, z. B. in Form einer Selbstbehandlung. Oder ob die Arbeit am Körper ausgeführt und passiv am Körper gearbeitet wird, indem ein anderer am Körper wirkt. Fakt ist, dass sich ein körperlicher Faktor gezeigt hat, der entweder als einschränkend, störend, unpassend, unangenehm oder gar schmerzhaft empfunden wird. Dieser körperliche Faktor ist denn auch der Grund, warum der Mensch sich bewegt, und etwas unternimmt, um diese Situation zu verändern.




Wird bei Bodywork oder Körperarbeit mit den Händen berührt?

Diesen Aspekt fand ich bei meiner Recherche ebenso interessant. Bodywork oder Körperarbeit KANN durch Berühren vonstattengehen, es ist jedoch kein MUSS. So gibt es inzwischen genügend Formen von Arbeit am Körper, bei denen nur sehr wenig oder gar nicht berührt wird. Typische Beispiele hierfür sind Yoga, Tai-Chi, Qigong oder Feldenkrais. Als Gegenbeispiele für Arbeiten am Körper mit Berührung durch Hände kann ich verschiede Massagetechniken, Craniosacrale Körperarbeit, Physiotherapie, Osteopathie und Chiropraktik nennen. Beides – ob nun mit Händen oder ohne Hände – gehört definitiv zu Bodywork oder Körperarbeit am Menschen.


Und was ist jetzt Körpertherapie?

Laut Wikipedia kann Körpertherapie wie folgt definiert werden:


Körpertherapie (häufig synonym mit Körperpsychotherapie verwendet) bezeichnet Behandlungsmethoden zur Verbesserung von Körperhaltungen und Bewegungsabläufen. Je nach Methode werden spezielle manuelle Techniken, ähnlich wie bei der Massage oder der Physiotherapie oder Anleitungen zur Schulung von Haltungen und Bewegungen oder Mischformen von manuellen Techniken und Anleitungen angewendet. Fast alle Körpertherapiemethoden betonen die Bedeutung psychosomatischer Wechselwirkungen und gehen davon aus, dass die Körpertherapie positive psychische Veränderungen bewirkt. Im Unterschied zur Körperpsychotherapie sind körpertherapeutische Behandlungen aber nicht unbedingt in ein psychotherapeutisches Konzept eingebettet.


Ich fand die obige Definition sehr treffend, weswegen ich sie an dieser Stelle übernehme. Für mich wird Körpertherapie dann notwendig, wenn Bodywork oder Körperarbeit nicht mehr ausreicht bzw. komplett übersprungen wurde. Es ist inzwischen unter Therapeuten bekannt, dass sich der heutige Mensch nicht mehr gut (genug) spürt. Deswegen passiert es immer häufiger, dass körperliche Anzeichen – oben als körperliche Faktoren genannt – überfühlt werden. Mit Überfühlen meine ich, dass die körperlichen Faktoren, die uns das eigene Frühwarnsystem mitteilt, nicht beachtet werden. Somit haben sie freie Bahn, um sich zu Körpersymptomen weiterzuentwickeln. Körpersymptome sind demnach verstärkte, laut gewordene körperliche Faktoren, die der Mensch nicht mehr missachten kann, weil sie ihn bereits in irgendeiner Form einschränken. Diese Symptome können sowohl rein körperliche Ursachen haben, es ist jedoch auch durchaus möglich, dass sie aus dem geistigen oder seelischen Bereich herrühren und sich lediglich den Ausgang am Körper gesucht haben.

Das ist auch der Grund, warum inzwischen Körpertherapie synonym mit KörperPSYCHOtherapie verwendet wird.


Denn immer öfter verbleiben die Symptome nicht am Körper, sondern gehen Wechselwirkungen mit Geist und Seele ein. Genau solche Symptome in Symbiose zeigen sich dann als psychische oder somatoforme Dysfunktionen mit einem körperlichen Schmerzausgang. Und hier komme ich nochmal auf den Begriff Bodywork und Körperarbeit zurück. Bodywork oder Körperarbeit aus der Sicht der Körpertherapie betrachtet, ist nicht mehr NUR Arbeit am Körper des Menschen. Sie verändert sich und bekommt einen ganzheitlichen Aspekt, der sich nun auf Körper, Geist und Seele ausbreitet. Und damit kommen wir an dieser Stelle zu den Dysbalancen dieser Ebenen. Längst ist die Dysbalance der Ebenen Körper, Geist und Seele zu einer neuen Krankheit geworden, die sich immer mehr ausbreitet. Die Gründe dafür sind sehr individuell und unterschiedlich.


Interessant gell?! Anfang Februar geht es hier weiter mit Cecilia.

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